Journal Club / Nachrichten von extern

Zustand nach Wirbelsturm in Indien, Einsendung am 05.06.2019 per WhatsApp, nähere Einzelheiten derzeit leider unbekannt.


Rechts: Zeitungsartikel vom 01.04.2019
Rot ist für Fledermäuse gerade der ungünstigste Spektralbereich. Rotes Licht entfaltet maximale Anlockwirkung, im Vergleich zu weißem, grünem oder blauem. 

Gestaffelt statt zwiebelschalenartig angeordnete Zugrouten von Mauerseglerpopulationen unterschiedlicher Breiten

Bei nahezu sämtlichen Zugvögeln überwintern die nördlichsten Populationen am weitesten südlich usw. d.h. die Flugrouten überlagern sich zwiebelschalenartig. Für Populationen des Mauerseglers von Lappland bis Spanien wurde nun von einem 19-köpfigen Team aus Amateur- und Berufsornithologen ein gestaffeltes, treppenartiges Muster der Flugrouten beobachtet,  d.h. in Europa am nördlichsten brütende Populationen überwintern auch in Afrika am nördlichsten. Die Daten wurden mittels 0,7 - 1,3 g leichter GPS-Logger (96 x Intigeo-W55B1 und W65B1, Migrate Technology Ltd., 6 x Mk10) gewonnen, die höchstens 3% des Körpergewichtes ausmachten. Man stelle sich zum Vergleich einen 70 kg Menschen vor, der auf einer Bergtour 1000 Höhenmeter überwindet. 3% entsprächen hier 2,1 Kg zusätzlicher Last.

Systematische Zoologie in Deutschland unterbewertet.

Schon vor 26 Jahren wurde das zunehmende Schattendasein der systematischen Zoologie in der universitären Biologie in Deutschland thematisiert, in einem Artikel von Prof. Dr. Horst Kurt Schminke, Oldenburg. Eine Auswahl leider zeitlos gebliebener Textpassagen:


  • "Es ist nicht klar, wie weit Biodiversität reduziert werden kann, ohne daß lebensnotwendige ökologische Abläufe beeinträchtigt würden."


  • "Politiker befassen sich mit Roten Listen, verordnen Umweltverträglichkeitsprüfungen, geben Landschaftsrahmenpläne in Auftrag. Aber die Umsetzung dieser Maßnahmen hängt in der Luft. Man vergißt, daß dafür Artenkenntnisse unerläßlich sind. Ökologische Gutachten haben Konjunktur, doch mangelt es dafür zunehmend an Kompetenz. Weil geschulte Kräfte fehlen, melden sich immer häufiger Interessenten, die aufgrund ihrer Ausbildung in den biochemisch-molekularbiologischen Teildisziplinen der Biologie für diese Aufgabe nicht gerade prädestiniert sind.
    Um sich fundierte Artenkenntnis anzueignen, braucht man ohne Zweifel Interesse, Fleiß und Geduld. Aber man braucht dafür auch Lehrer, und an den Universitäten sind diese kaum noch vorhanden. Die Schwerpunkte der akademischen Ausbildung in der Biologie haben sich parallel zu denen der Forschung verlagert.
    "


  • "Das heißt, wir rotten Tiere in Massen aus und schaffen die Wissenschaft ab, die den Reichtum der Fauna erkunden und den Raubbau daran dokumentieren könnte. Es scheint, als folge man dem zynischen Prinzip: Warum soll man erforschen, was ohnehin ausstirbt?"
Bestimmungsquiz
Rotkehlstrandläufer Calidris ruficollis 21.03.2019 © NN
Die Art ist im SK sehr schwer vom Zwergstrandläufer zu unterscheiden, jedoch gibt es zumeist kein weißes V auf dem Rücken, keinen gegabelten Überaugenstreif, kurze kräftige Striche auf der Brust und eine langgezogene Gestalt. Meist ist die Art im SK fehlerhaft oder gar nicht in Bestimmungsbüchern abgebildet. Dort steht fast immer „Schnabel kurz“. Schnäbel sind aber variabel. Weibchen haben längere Schnäbel als Männchen.
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