Sonstiges - NRW

NSG Hemer-Riemke

Am 20.05.2023 von 19h30 bis 21h30 nahmen die MIO-Mitglieder A.H. und Andreas Matusch die Verlandungszone des ehemaligen Absetzteiches eines Kalksteinbruchs im Rahmen einer botanischen Kurzexkursion in Augenschein. Von Hagen im Westen bis Hönnetal im Osten von dort im Bogen südlich nach Balve erstreckt sich in nur 1-3 km Breite das Massenkalkgestein der Iserlohner Kalksenke. Hier reiht sich Kalksteinbruch an Kalksteinbruch. Als weithin unbekanntes Geheimnis war dieses Vorkommen Schlüssel für die Glorie des Ruhrgebietes in den letzten zwei Jahrhunderten, denn für die Stahlerzeugung braucht es nicht nur Koks und Eisenerz, sondern auch Kalk als Zuschlagstoff.  Noch heute wird unter dem Dach der belgischen Lhoist-Gruppe in den Rheinkalk-Werken im 1 km entfernten Oberrödinghausen und Hönnetal Kalk abgebaut und gebrannt. Im NSG hat sich eine kalkholde Vegetation herausgebildet, wie man sie sonst in unseren vorwiegend silikatischen oder basaltischen Mittelgebirgsregionen selten zu Augen bekommt. Eindrücke im angehängten Bericht.



Exkursionsbericht Riemke 20.05.2023
Doktorarbeit zur Genetik der Wiesenweihen
Im Rahmen Ihrer Doktorarbeit bei Prof. Dr. Gerald Reiner und mit Förderung durch MIO e. V. untersucht MIO- Mitglied Akary Myat Tun die Populationsgenetik von Wiesenweihen aus NRW anhand von Mikrosatellitenmarkern. Ausgangsmaterialien sind bereits existente Blutproben.
Zuvor wurde eine ebensolche populationsgenetische Untersuchung an ausgefallenen Rebhunfedern probiert, die in der freien Natur gesammelt wurden. Leider konnte nicht genügent DNA extrahiert werden, was daran liegen mag, dass die Federn tage- und wochenlang der Witterung ausgesetzt waren und dadurch vielfach bereits auch das Lumen des Federkiels eröffnet war.
Bau von Nistkästen und Futterhäuschen
Ein Großteil der MIO-internen Produktion ist in NRW angesiedelt.
Nistkästen und Futterhäuschen sollten von vorneherein so gebaut werden, dass sie einfach zu reinigen sind. Mindestens an einer Seite sollten etwaige Wände oder Leisten entnehmbar sein, so dass der Boden ohne Hindernis ausgefegt werden kann. Nistkästen sollten schon im Herbst nach dem Ausflug der Jungvögel gereinigt werden, da bereits im Winter mitunter wieder neues Nistmaterial eingebracht wird.
Für das Einflugloch werden folgende Duchmesser angegeben: Blau-, Tannen-, Hauben- und Sumpfmeise 27 mm; Kohlmeise, Sperling, Trauerschnäpper 33 mm; Kleiber 35-45 mm; Star, Gartenrotschwanz, Sperlingskauz 47 mm; Wiedehopf, Zwergohreule 7 cm; Dohle, Steinkauz 8 cm; Hohltaube, Raufußkauz 8,5 cm; Waldkauz 12 cm; Schleiereule 15 x 20 cm;
Ein ovales Loch benötigen: Mauersegler 3,2 cm x 6,4 cm
Einen Schlitz mit folgender Breite benötigen: Bachstelze, Hausrotschwanz, Grauschnäpper 50 mm
Halboffene Vorderseiten bzw. Schlitz benötigen: Wasseramsel 12 cm; Turmfalken 16 cm,

Das Einflugloch sollte mindestens 17 cm über dem Boden liegen, um Katzen, Waschbären & Co das Erreichen der Küken zu erschweren. Aus diesem Grund hat eine Sitzstange vor dem Einflugloch auch nichts verloren und sollte der Dachüberstand großzügig gewählt werden.
Gefiederte Baumeister bevorzuge folgende Lochdurchmesser (bei Ovalen kleiner x großer Durchmesser, aus Svensson, Mullarney, Zettelström):
Kleinspecht:            3 x 3,5 cm
Mittelspecht:              4 cm
Dreizehenspecht:  4,5 x 5 cm
Blutspecht:                     5 cm
Buntspecht:              5 x 6 cm
Grauspecht:                5,5 cm
Grünspecht:             6 x 7 cm
Schwarzspecht      9  x 12 cm
Exkursion in den Ferkensbruch bei Nettetal am 29.05.2019
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