Vogelherd

Das Projekt Vogelherd beschäftigt sich mit der Brut- Zug- und Rastvogelkartierung im Einzugsbereich des VRG3128 im Marbacher/Görzhäuser Wald beiderseits des Nordabschnitts der alten Weinstraße im Marburger Stadtgebiet. Dazu gehören die Hügel bzw. Wälder Kaisersgrund, Dachslöcher, Michelbacher Keil, Göbelsköpfchen, Blaue Pfütze, Pfaffenwald, Rißberg, Brunkel, Marberg, Stümpelskopf, und im weiterem Umkreis auch Hungert, Lauseküppel, Wehrholz, Goldborn, Eisenberg, Rickshell, Westflanke der Ringmauer. All dies ist im Gutachten unter "Veröffentlichungen" --> Gutachten näher erläutert. Die dort noch nicht kartierten Sektoren des 4 km Prüfbereichs wurden mittlerweile u.a. durch MIO- Mitglied Herrman Günzel nachkartiert und photodokumentiert, wozu zu beizeiten berichtet wird. Auch hier trug die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der lokalen BI und mit Jägern wesentliche Teile zur Horstkartierung und Beobachtung von Flugbahnen wie auch zur Finanzierung von knapp 30% der Gesamtaufwendungen für das Projekt bei. 70% stammten aus Spenden von A. Matusch.
Im Jahre 2017 waren 4 Großwindräder in gerade einmal 250m, 250 m, 320 m bzw. 330 m Abstand zu den Werksgebäuden am Behringwerke-Standort Michelbach-Görzhäuser Hof, sowie in 950 m, 1050 m, 1350 m bzw. 1750 m zu Gebäuden am Standort Marbach-Hinkelbachtal geplant. An ersterem Standort befinden sich drei von deutschlandweit nur 20 Anlagen, welche vom US-Heimatschutzministerium als kritische Infrastruktur und Schlüsselresource für das Überleben der US- bzw. Weltbevölkerung eingestuft wurden. Es sind dies 1) die Produktion von Gerinnungsfaktor VIII-von Willebrand-Komplex; 2) Tollwut-Impfstoff; 3) Immunglobulinpräparate zur intravenösen Verabreichung beim Menschen (IvIg). Wir von MIO e. V. hatten uns aus diesem Anlass schon damals mit Pandemieplänen und der Rolle von IvIg beschäftigt. Letzteres dient der Neutralisierung neuartiger Erreger, wenn man sonst noch gar keinen Wirk- oder Impfstoff hat. Es handelt sich im Grunde um die klassische Serumtherapie, für die Emil von Behring 1901 den ersten Nobelpreis für Medizin bekam.
Wir konnten damals nicht ahnen, dass sich unsere Prognose bereits 3 Jahre später bewahrheiten würde. Es trat eine Pandemie ein. Aus den Behring-Nachfolgefirmen entwickelte und produzierte CSL-Behring Immunglobulinpräparate aus Rekonvaleszentenserum. Siemens-Healthineers entwickelte und produzierte entsprechende Diagnostika. Sollte ein Impfstoff kommen, wird man weltweit jede verfügbare Produktionskapazität brauchen, so auch auf die von GSK vor Ort. Für monoklonale Antikörper bieten sich die Produktionslinien von Novartis an, ebenfalls auf dem Behring-Campus.  Es ist selbstredend, dass die jeweils beteiligte hochempfindliche Hightech-Analytik durch WEA massiv gestört wird. Qualm aus einem WEA-Brand in der Zuluft für die Reinraumanlagen würde die Luftfilter kontaminieren. Vor dem GMP-konformen Wiederhochfahren der Produktionslinien nach solchen Zwischenfällen werden Prüfungen erforderlich, die sich eher tage- als stundenlang hinziehen. Nun verliefen glücklicherweise diese prioritär systemrelevanten Arbeiten völlig ungestört durch Großwindräder.  Diese waren dank uns verhindert worden. Als kollateralen Nutzen ermöglichte unsere Vertrautheit mit dem Thema frühzeitig richtige Entscheidungen im betrieblichen Infektionsschutz auch an ganz anderer Stelle, wo "Pandemieplan" noch ein Fremdwort war.
Desweiteren wurden mittlerweile damals lediglich optional vorgesehene Erweiterungsmöglichkeiten realisiert, so dass die Werksbebauung bis auf die oben angegebenen Maße an die WEA-Standorte herangerückt ist. Die Gebäude werden mit Erdwärme und Erdkälte versorgt. Die Behringwerke haben sich - wenig öffentlich beachtet - zu einem der bedeutendsten Geothermiestandorte Deutschlands gemausert. Und genau so geht Energiewende, genau dies ist die weit bessere Alternative zu Großwindrädern, deren Erntefaktor (energy return on invested, EROI) in hiesigen Breiten schwerlich die Eins übersteigt. 
Im Folgenden sind maßstabsgetreue Visualisierungen (sämtlich von A. Matusch, mit Originalaufnahmen des damaligen Prototyps der Siemens SWT3.15-142, Turm auf die geplanten 165 m verlängert) der damals geplanten Anlagen gegeben, nebst der Methode. Aktuell war von Plänen der UKA-Meißen zu lesen, nunmehr vorerst eine Anlage auf einem Grundstück von Ulrich Eitel zu bauen. Ulrich Eitel ist zugleich Inhaber der Marburger Tapetenfabrik in Kirchhain und Sprecher des Arbeitskreis Pro A49. Für die Autobahn A49 soll aktuell eine breite Schneise im Dannenröder Forst gerodet werden. Wasserrechtliche Bedenken wurden vom BVerwG am 24.06.2020 trocken beiseite gewischt.
Presseecho
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